Was ist Software as a Service, SaaS? (2/4)

Andy BrunnerAllgemein, Technik

Wofür steht die Bezeichnung Software as a Service (SaaS) und wie kann man von diesen Angeboten profitieren? In dieser Artikelserie behandeln wir verschiedene Themen, die immer mal wieder in Zusammenhang mit der Cloud auftauchen. Es geht um Bezeichnungen, bei denen vielleicht nicht für alle ganz klar ist, was damit gemeint ist.

  1. Was ist die Cloud?
  2. Was ist Software as a Service?
  3. Was ist Infrastructure as Code / Automatisierung? (unveröffentlicht)
  4. Was ist CI/CD in Bezug auf Infrastructure as Code? (unveröffentlicht)

Wofür steht Software as a Service (SaaS) ?

Primär bezeichnet SaaS die Art und Weise, wie eine Software den Kund:innen zur Verfügung gestellt wird. Dabei sprechen wir nicht nur davon, wie Anwender:innen auf die Software zugreifen, sondern auch vom Lizenzmodell.

Häufig wird die Software zentral beim Hersteller betrieben und den Anwender:innen über ein Webfrontend zur Verfügung gestellt. An diesem melden sich dann die Kund:innen mit ihren persönlichen Login-Informationen an und bekommen so Zugriff auf die Anwendung und ihre persönlichen Daten.

Die Bezahlung für die Nutzung der Software erfolgt häufig auf Basis eines Abonnement Modells. Zum Beispiel pro Monat/Nutzer:in. Bei manchen vermeintlichen Gratis Anwendungen bezahlt man auch mit der Bekanntgabe persönlicher Informationen. Dazu gleich mehr.

Anwendungsbeispiele

Hast du eine persönliche eMail Adresse bei einem Gratis eMail Anbieter (GMX, Gmail, Proton, etc.)? Oder hast du einen Social Media Account (Facebook, Instagram, Linkedin, TikTok)? Dann bist du bereits Nutzer:in von sogenannter Software as a Service. Bei diesen Angeboten erfolgt die Bezahlung einfach in Form von persönlichen Informationen und/oder über das Betrachten von Werbung.

Aber nicht nur für private, auch für Geschäftskunden gibt es heute viele Angebote von Applikationen, welche nicht mehr lokal installiert und betrieben werden müssen. Sie können einfach bequem über den Webbrowser aufgerufen werden.

So nutzen beispielsweise wir von cloudxs in unserer Administration den sehr guten Service von Bexio.com. Für unsere interne Kommunikation und das Bearbeiten von Dokumenten nutzen wir die Produkte von Microsoft 365 office.com. Diese können zwar lokal auf dem Computer installiert, jedoch auch ausschliesslich über den Webbrowser benutzt werden.

Gehen wir noch zum Bereich der Informatik Infrastruktur. Auch da finden wir hervorragende Anwendungsbeispiele. Eines davon wäre ein Datenbankdienst. Stellen wir uns eine Buchhaltungsapplikation mit mehreren Anwender:innen vor. Da braucht es fast zwingend eine Datenbank im Hintergrund. In einer klassischen Umgebung haben die System Administratoren einen Server betrieben (Betriebssystem Installation, Verwaltung, Aktualisierung) und darauf eine Software zur Betreibung von Datenbanken eingerichtet. Um diese Umgebung sicher und hochverfügbar zu betreiben, muss ein enormer Aufwand betrieben werden.

Heute haben wir jedoch die Möglichkeit, bei den Cloud Anbietern den Datenbankdienst als SaaS zu beziehen und müssen uns nur noch um die eigentlichen Daten kümmern. Für uns entfällt der ganze Administrationsaufwand für das Betreiben des Dienstes. Bezahlt wird nach Menge der Daten und Anzahl Zugriffe auf die Datenbank.

Grundsätzlich kann man einen Grossteil der Dienste, welche wir bei den Cloud Anbietern beziehen können, als SaaS bezeichnen. Wie wäre es mit der Funktionalität eines ganzen Mail-Servers als Dienstleistung? Oder automatisch Scripts laufen lassen, für welche wir lediglich die Ausführungszeit in Millisekunden bezahlen? Wir können schier unbegrenzt Speicherplatz beziehen und bezahlen dafür pro GB/Monat bloss 0.02 CHF. Oder Firewalls, virtuelle Netzwerke, DNS, Container-Plattformen, Website Hosting, etc. Vieles, wofür wir in einer klassischen Umgebung eigene Server oder gar spezielle dedizierte Hardware betreiben, kann bequem auch als SaaS bezogen werden.

Vorteile

Die Vorteile aus unserer Sicht sind dieselben wie in Teil 1 dieser Artikelserie bereits aufgelistet. Die wichtigsten hier nochmal in Kürze.

  • Keine lokale Infrastruktur
  • Keinen Administrationsaufwand
  • Bezahlung nach Nutzung
  • Geräteunabhängig (es braucht bloss Browser und Internetverbindung)
  • Laufend aktualisierte Infrastruktur durch die Cloud Anbieter

Analogie

Zur Erklärung von Begriffen wie Software as a Service, Platform as a Service und weitere as a Services wird häufig eine Analogie zu Pizza as a Service herbei gezogen. Wenn man beispielsweise alle Zutaten selbst kauft und die Pizza selbst zuhause zubereitet, wird das mit on premise IT-Infrastruktur gleichgesetzt. Dies bedeutet, man ist für alles selbst verantwortlich. Software as a Service hingegen, könnte mit dem Besuch eines Restaurants verglichen werden, wo wir uns eine Pizza bestellen und mit allem drum herum serviert bekommen.

Analogie zu Pizza as a Service

Fazit

Software as a Service ist für uns eine Bereicherung und eine Erleichterung in Bezug auf den Aufbau und das Betreiben von IT-Infrastruktur. Der Betrieb und die Wartung von lokaler Infrastruktur fällt weg. Die Kund:innen bezahlen die Lizenzen für eine Anwendung bloss solange und für so viele Anwender:innen wie effektiv benötigt. Und wir als IT-Partner können uns ausschliesslich auf die eigentlichen Anwendungen und die Bedürfnisse der Kund:innen konzentrieren.

Bei der unglaublich grossen Menge an verfügbaren SaaS Angeboten ist es nicht ganz einfach, den Überblick zu behalten. Wir von der cloudxs haben uns auf diese Thematik spezialisiert. Wenn wir dich oder Euer Unternehmen in irgendeiner Form unterstützen können, von diesen Angeboten Gebrauch zu machen, darfst du uns gerne und unverbindlich kontaktieren.